Herzlichen Willkommen zu unseren Wild- und Heilkräutern zum Thema:
Pflanzen und der Volksglaube
Hier sollen die in unserer verstandesmäßig und rational geprägten Zeit verlorengegangenen, uralten Weisheiten und Erfarungen zur Ganzheit von Körper, Seele und Geist wieder zu Wort kommen dürfen.
Der Umgang der Menschen aller Kulturen und Völker mit Pflanzen- und Tierwelt manifestierte sich vor allem in Ritualen.
Umgangssprachliche Namen: Wilder Knoblauch, Hunds-Knoblauch, Beer-Knochblauch |
Volksglauben: Der Name des Bärlauchs leitet sich aus dem Volksglauben ab, dass Bären nach dem Erwachen aus ihrem Winterschlaf als erstes den Bärlauch fraßen, da noch nicht so viele andere Pflanzen zur Verfügung standen. Andere Erzählungen berichten, dass bereits die Germanen diesen Lauch nutzen, um sich den Bärenschinken schmackhaft zu würzen. Die Kelten in Wales verehrten die Pflanze und aßen sie vor jeder Schlacht, um gestärkt in den Kampf zu ziehen. Ursprünglich war auf dem Waliser Wappen ein Bärlauch abgebildet, der inzwischen durch einen allgemeinen Lauch ersetzt wurde. |
Damit Sie das Maiglöckchen, den giftigen Zwilling vom Bärlauch unterscheiden können, haben wir Ihnen das Foto hierzu eingestellt....
Umgangssprachliche Namen: Monatsblume, Weidenliebchen, Tausendschön, Zeitlose |
Volksglauben: Wenn man Gänseblümchen in den Gänsestall bringt, sterben die Gänse. Haben Gänseblümchen lange Stiele, kommt eine “Sucht” ins Land. Wenn man die ersten drei Gänseblümchen, die man im Frühling findet, mit dem Mund abbeist und isst, dann sei man das ganze Jahr vor Krankheiten geschützt. Wirft man eine Handvoll Blüten in die Luft und fängt diese mit dem Handrücken wieder auf, so bestimmt die Anzahl der gelandeten Büten die zukünftige Kinderzahl. |
Umgangssprachliche Namen: Gundelrebe, Gundelkraut, Soldatenpetersilie |
Volksglauben: Der Gundermann hat nicht nur heilende Wirkung, sondern stand in enger Verbindung mit der Geisterwelt. Man sah in diesem Kraut einen guten Geist, der das eigenen Haus und den Hof vor Blitz und Sturm schützen sollte und der auch das Böse fernzuhalten wusste. Dafür müssten die Menschen den Gundermann rings um das Haus herum anpflanzen. Dieser Glaube reichte soweit, dass die Menschen sich in der Walpurgisnacht einen Kranz aus Gundermann ins Haar flochten um die Hexen enttarnen zu können. |
Umgangssprachliche Namen: Kriechender Gänserich, Kriechender Gänsefuß, Fünffingerkraut |
Volksglauben: Das Kraut galt als Schutz vor bösen Geistern und sollte diese vom Haus und Hof fernhalten. |
Umgangssprachliche Namen: Blauer Kuckuck, Schäferblume, Gichtkraut, Schlagkraut, Kerze |
Volksglauben: |
Umgangssprachliche Namen: Pusteblume, Sonnenwirbel, Kuhblume |
Volksglauben: Der Löwenzahn wurde häufig als Orakelpflanze verwendet, wobei der Blütenboden eine Aussage zu bevorstehendem Heil und Unheil treffen kann. Wenn der Blütenboden schwarz war, so ging man davon aus, dass Unheil bevorstünde. Bei weißem Blütenboden war vorläufig nichts zu befürchten. Man unterstellte dem Löwenzahn auch die Wirkung des Schutzes. Wer die ersten drei Knospen des Löwenzahns, die er findet isst, der soll das ganze Jahr vor Krankheit verschont bleiben. Das Pusten von Pusteblumen konnte etwas über das Kind aussagen. Die Samen, die nicht fortflogen waren die Anzahl der zukünftigen Kinder, oder die Jahre bis zur Hochzeit, waren alle Samen weg, sollte |
Umgangssprachliche Namen: Wiesenklee, Futterklee, Hummelklee |
Volksglauben: Grund: Es besitzt die alles abwehrende Kreuzform. Der Klee bringt aber nur Glück, wenn er ungesucht gefunden wird! |
Volksglauben: Bei starken Regengüssen wurden die Blüten des Scharbockskrauts auf die Erde gespült. Die Menschen interpretierten diese als vom Himmel gefallene Kartoffelknöllchen, die eine reiche Ernte prophezeien würden. Daher stammt auch der Name des Kartoffelregens. |
Umgangssprachliche Namen: Aderblatt, Rippenkraut, Siebenrippe, Wegekönig |
Volksglauben Man reißt ein Blatt der Quere nach durch und zählt dann die hervorragenden Fäden an der Rissstelle ab, dies gibt Auskunft darüber wie viele Kinder man später bekommt. Die langen Fäden bedeuten Jungen, die kurzen Fäden bedeuten Mädchen. |
Umgangssprachliche Namen: Schleierkraut, Rahmkraut, Sternklee, Geißleiter |
Volksglauben: Der gebärenden Frau wird Labkraut-Stroh ins Kissen gelegt, oder es wird aus der Pflanze ein Trunk vorbereitet, um die Nachwehen der Frauen zu heilen. Kleinkinder können im Sud aus Wiesen-Labkraut gebadet werden, dies soll gegen “Mägerei” helfen. |
Umgangssprachliche Namen: Blaues Schnabelkraut |
Volksglauben: Frauen sollten die Wurzel als Amulett um den Hals oder den Arm tragen um den Kinderwunsch zu unterstützen. |
Umgangssprachliche Namen: Hanfpappel, Rosspappel, Algiermalve |
Volksglauben: In der Geschichte sollte die Wilde Malve einen Indikator für Fruchtbarkeit darstellen. Die Frau sollte dabei eine Malve mit ihrem Urin gießen. Sofern diese innerhalb von drei Tagen keine negativen Anzeichen zeigte, sei die Frau fruchtbar. Daher leite sich auch der Name der Pissblume ab. Der Pflanze wurde zusätzlich bei übermäßigem Verzehr das Herbeilocken von Läusen nachgesagt |
Umgangssprachliche Namen: Aderblatt, Rippenkraut, Siebenrippe |
Volksglauben: Wenn es an Dreifaltigkeit, an Pfingsten oder an Johanni regnet, so wachsen im Acker viele Zaun-Wicken. Man bindet in den Palmbuschen ein Päcklein Wicken, um sie nach der Weihe den Tauben zu füttern, damit sie der Habicht nicht fängt. |
- Briemle, G. (1997). Farbatlas Kräuter und Gräser in Feld und Wald: 11 Tabellen. Ulmer.
- Freund, K., Pieper, B., & Müller-Bächtle, A. (2017). Heilpflanzen der Schwäbischen Alb (Originalausgabe). emons.